Mittwoch 15. Mai – Pflanzung der Reben, darauf hatten wir uns geeinigt. Also schnell den Termin der Rebschule mitgeteilt, mit der Bitte die Reben am Freitag abzusenden, damit die Lieferung spätestens am Montag eintrifft. Ging aber nicht, da der letzte Versandtermin der Rebschule spätestens Donnerstag ist, um etwaige längere, zu warme Aufenthalte der Reben zu vermeiden.
Die Lieferung kam deswegen schon am Samstag, den 11. Mai. Damit hatten die Reben, die ja im Kühlhaus gelagert und so praktisch in totaler Winterruhe waren, in jedem Fall genügend Zeit sich sozusagen zu akklimatisieren. Natürlich nicht in der Verpackung, sondern mit den Wurzeln im Wasser. Dazu mussten wir lediglich die Wurzeln auf eine für die Pflanzung empfohlenen Länge von etwa 10 cm kürzen und die Reben dann an einen schattigen, also kühleren Platz stellen. Neben den hauptsächlich zur Pflanzung vorgesehenen Rebsorten Solaris und Cabaret Noir, hatten wir in geringerem Anteil auch die weiße Sorte Sauvignac und die rote Cabernet Cortis geordert. Beides etwas später reifende Sorten, die uns gute Partner, für die jeweils geplante weiße bzw. rote Cuvée zu sein schienen.
Für den 15. Mai war kühles, eher regnerisches Wetter angesagt, letztlich war es zwar mit Temperaturen zwischen 4 und 6° C ziemlich kalt, glücklicherweise jedoch mehr oder weniger niederschlagsfrei. Bereits am frühen Morgen markierten wir die 1m-Pflanzabstände der Reben, in den fast genau in Nord-Südrichtung verlaufenden Rebreihen. Die Reihen hatten wir mit Hilfe von langen Schnüren und Meterstab in einem Abstand, sprich Gassenbreite, von 3 m festgelegt.
Zum Ausheben der Pflanzlöcher kamen Erdbohrer und Spaten zum Einsatz, wobei der Einsatz des Erdbohrers an steinigen Stellen durchaus fordernd sein konnte. Bei der Pflanzung achteten alle Beteiligten, neben einer adäquaten Pflanzhöhe darauf, dass die Wurzeln alle nach unten zeigten, guten Erdkontakt hatten und dass die Reben bei der Pflanzung ausreichend gewässert wurden. Kaum drei Stunden haben wir gebraucht, um alle 120 Reben, mehr oder weniger in Reih und Glied zu pflanzen – worauf wir dann alle ziemlich stolz waren.
Nun ist ja bei der Rebpflanzung, weniger die Schnelligkeit als die Qualität der Pflanzung relevant, die sich jedoch erst später beim Austrieb zeigt. Das Wetter nach dem Austrieb war eher etwas kühl und feucht, was uns auf einen, möglicherweise etwas späteren, aber guten Austrieb Hoffnung machte. Als dann am 1. Juni Conny ein Bild der ersten ausgetriebenen Reben sandte, war ich dann doch sehr froh. Die Frage war dann nur noch: Wie viele Reben werden nicht treiben? In der Regel bleiben etwa 1 – 2% der Reben aus, in unserem Fall also 1 – 3 Reben, falls alle richtig gepflanzt sind. Deswegen bestellt man sich in der Regel auch ein paar Reben mehr, wir aber versäumt hatten.
Was aber, wie sich am letzten Sonntag herausstellte, gar nicht nötig war, da alle Reben ausgetrieben haben.
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Darf man fragen wie sich die Sauvignac Reben entwickelt haben bei euch? Am besten im Vergleich zu den Solaris Reben.
Und was sprach konkret gegen ein paar Probereben Cabernet Blanc?
Viele Grüße
Tom
Die Solaris-Reben waren vielleicht eine Idee wüchsiger als die von Sauvignac. Gegen Cabernet Blanc sprach nichts, außer unseren Vorlieben.