Barbaresco –  Slow Wine 2024

Slow Wine heißt der Weinführer der Vereinigung Slow Food. Im Vordergrund steht dabei die Bewertung eines Weinguts, obwohl auch organisch-leptische Eigenschaften der Weine dabei eine Rolle spielen, geht es vor allem auch um die Ökologie, Philosophie und Regionalität der Weingüter. Die Bewertung der Weine und Weingüter erfolgt dabei ohne Punkte, durch drei Symbole. Die Flasche steht für Weingüter mit überdurchschnittlicher Qualität des Sortiments, das Eurozeichen für ein überdurchschnittlich gutes Verhältnis von Preis und Qualität und die Schnecke für Winzer, deren Weine überdurchschnittliche Qualität haben, dabei typisch für ihre Herkunft sind und so nachhaltig wie möglich hergestellt werden.

Am 22. Januar 2024 präsentierten 29 italienische, von Slow Wine ausgezeichnete  Weingüter in Münchenihre Weine. Über ein Viertel der Winzer stammten aus dem Piemont, Ich hab mich auf die Winzer konzentriert, die Nebbiolo-Weine, also auch Barolo oder Barbaresco präsentierten, – nicht zuletzt deswegen, da Nebbiolo zu meinen bevorzugten Rebsorten zählt. Barbaresco präsentierte nur ein Weingut, die Cantina del Pino, deren Weine mir ausgesprochen gut gefallen haben. Die Weine der drei, auf der Slow Wine 2024 vertretenen Barolo-Weingüter Arnaldo Rivera, Giovanni Sordo und Moscone folgen im nächsten Post.


Cantina del Pino
Die Cantina del Pino, gelegen in den Weinbergen nahe Barbaresco, gegründet in den 1920er Jahren, begann erst im Jahr 1997 wieder ihre eigenen Weine auszubauen, – lange Jahre davor gingen die Trauben an die Produttori di Barbaresco. 10 Hektar Weinlagen bewirtschaftet das Weingut derzeit. Dazu gehören die ausgezeichneten Lagen Starderi, Albano, Gallina und Albesani und die sehr bekannte Cru-Lage Ovello. Das Weingut führt Franca Miretti seit dem frühen Tod ihres Ehemanns Renato Vacca.

Die Trauben für den Langhe Nebbiolo 2022 sind meist von jüngeren Trauben aus den Weinbergen um Barbaresco und Neive. Nach einer Woche Gärung mit Schalenkontakt verbleibt der Wein vier Monate in großem Holz.
Verkostung: Dunkle rote Frucht, würzig, zarte Kräuterfrische, noch etwas raues Tannin, präsente Säure, gute Struktur. Sehr guter Wein.  (EVP~ 17 €)

Aus drei verschiedenen Lagen stammt der Barbaresco 2019, auch als Barbaresco classico bezeichnet. Die Trauben stammen von bis zu siebzigjährigen Reben, die dort auf kalkhaltigen Böden gedeihen. Nach drei Wochen Mazeration, verbleibt der Wein 24 Monate im Eichenfass bevor er mindestens ein Jahr in der Flasche reift.
Verkostung: Gereift in der Nase, dunkle Kirsche, florale Noten, etwas Sandelholz und schwarzer Pfeffer, gute Säure, schöner Abgang, ausgezeichneter, sehr eleganter Wein. ( 34 €)

Der Barbaresco Ovello 2019 stammt von kalkreichen, tonig-sandigen Böden der nach Süden und Südwesten ausgerichtete Lage Ovello, welche nicht nur eine der höchstgelegenen, sondern auch die nördlichste aller Cru-Lagen des Barbaresco ist.
Verkostung: Diskrete Nase, rote Frucht, hinterlegt mit etwas Zwetschge, Kräuter, angenehmes Tannin, frische Säure, dicht, balsamische Noten, hervorragender, komplexer Wein. (49 €)

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