Wie unterschiedlich die Definition von Terroir auch immer ist, einig ist man sich, dass sie neben den mit der Herkunft verbundenen Einflüssen, wie beispielsweise Klima oder Boden, auch die Erfahrung des Winzers und die handwerklich erbrachte Leistung umfassen muss.
Günter Triebaumer hat mir seine Philosophie des Weinmachens bei unserem Gespräch über seine Süßweine näher gebracht. Er kennt seine Böden und geht aus seinen Erfahrungen heraus auch neue Wege um das Ausgangsmaterial Trauben – sprich seine Rebstöcke gesund zu erhalten. Dies belegt ein „Revitalisierungsprogramm“ für seine Reben, das Jahr für Jahr durchgeführt wird.
Ausgefeilte Erntestrategien und punktgenauer Einsatz von Kellertechnik dienen nur dazu eine sehr hohe Qualität des Weins zu erzielen.
Dass auch ein weiterer Aspekt des Terroirbegriffs, die soziale Dimension, im Weingut Triebaumer nicht zu kurz kommt, zeigt sich beim motivierenden Umgang mit der Erntemannschaft.
Welch große Auswirkung allerdings der Boden auf Geschmack und Charakter des Weins haben kann zeigen die beiden verkosteten Lagenweine vom Blaufränkisch. Der Plachen 2012 stammt von einem kalkfreien Schieferverwitterungsboden mit Lehmauflage, der Obere Wald 2012 von einem kargen, aber von Kalk bestimmten Boden.
Oberer Wald 2012 (35 €)
rubinrot, zarte Orange, Kirsche, etwas Weichsel und leichte Schokolade, röstige Noten, zarter Auftritt, sehr elegant und fein, klares, sehr prägnantes aber schlankes Tannin, ausgezeichneter Wein mit sehr gutem Abgang.
Plachen 2012 (35 €)
granatrot mit einem Schimmer von Purpur, dunkle Beeren allen voran schwarze Johannisbeere und Kirsche, Kakao, kräuterartige würzige dunkle Noten, sehr kraftvoll, mit feinem Tannin, bleibt im langen Abgang mit dunkler Kirsche präsent, lagerfähig, ausgezeichneter Wein.
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